Recycling von Rohstoffen in technischen Geräten

veröffentlicht am 5. März 2014 in Recycling von

In den meisten technischen Geräten wie Laptops, Handy`s, Spielekonsolen oder Kameras sind am Ende ihres Lebenszyklus Rohstoffe enthalten, welche auf verschiedenste Weise wiederverwendet werden können. So werden zum Beispiel noch funktionstüchtige Bauteile entnommen, aber auch die in den Geräten verbaute Materialien, allen voran die verschiedenen Metalle und Kunststoffe als sogenannte Sekundärrohstoffe in den Produktionszyklus zurückgeführt.

Manuelles Recycling und mechanische Zerlegung

In der Regel wird unterschieden zwischen der mechanischen und der manuellen Zerlegung von elektronischen Kleingeräten. Bei der meist kostengünstigeren Schredder-Technik werden in einem ersten Zerkleinerung-Vorgang alle enthaltenen Komponenten voneinander getrennt. Dabei entfallen Kunststoffteile, Kabel, Kupfergewölle und Leiterplatten sowie Schadstoffe wie Batterien und Kondensatoren. Ferner verschiedene Arten von Metallen, welche in einem weiteren Prozess in Eisen und Nichteisen-Metalle getrennt werden. Im Gegensatz dazu werden beim manuellen Recycling die Geräte von Hand in ihre Einzelteile zerlegt. Der Vorteil dabei ist, das der Ausbau von schadstoffhaltigen Komponenten, etwa Batterien, Kondensatoren oder Bildschirmen keine anderen Bauteile kontaminieren und somit die meisten Sekundärstoffe als sortenrein ohne aufwändige Aufbereitung wieder zur Verfügung stehen. Gleichzeitig wird dadurch eine sehr hohe Wiederverwertungs-Quote erzielt. Der entscheidende Nachteil bei der manuellen Entsorgung ist, dass sie sehr viel zeitaufwändiger ist und somit aus rein ökonomischer Sicht nicht sehr einträglich.

Was geschieht mit den wiedergewonnenen Rohstoffen?

Die nun getrennten Einzelkomponenten werden jetzt ihren verschiedenen Verwendungen zugeführt. Aus Mischkunststoffen werden im allgemeinen wieder Gehäuseteile gefertigt, während Abfallstoffe aus gehärtetem PVC oder PE für die Herstellung von Bauzaun- oder Bakenfüßen, aber auch Bahnschwellen und Zaunpfähle dienen. In teilweise sehr komplexen Hüttenprozessen werden die Nichteisenmetalle wieder aufbereitet. Dabei fallen nicht nur Kupfer, sondern durch weitere Prozeduren auch Gold, Silber, Palladium und Platin an. Diese Aufbereitungsprozesse weisen eine hohe Rückgewinnungs-Quote auf, sind aber auch sehr Energieintensiv. Mittlerweile ist es möglich seltene Erden wie Indium, welches vor allem in Touchscreens LCD-Bildschirmen benötigt wird, wieder zu verwerten. Allerdings ist hier noch eine Menge an Forschungsarbeit notwendig, um eine wirtschaftliche Rückführung dieser seltenen Stoffe in den Produktionskreislauf zu gewährleisten. Anfallender Leiterplattenschrott wird meist nach erfolgter Trennung von Filterstäuben der in der Müllverbrennung entsorgt, während die Stäube in der Kupferschmelze zur Verwendung kommen.

Probleme der Entsorgung

Immer noch stellt die Entsorgung von Geräten aus der Unterhaltungselektronik ein Problem dar. Ein nicht geringer Teil landet einfach in der Tonne, vor allem Handys und Ladegeräte. Diese fallen der Müllverbrennungsanlage anheim, mit den daraus resultierenden Konsequenzen für die Umwelt. Die enormen Massen, welche aufgrund der relativ kurzen Lebensdauer solcher Geräte alljährlich anfallen, stellen aber auch ein logistisches Problem dar, was zur Folge hat, das nach wie vor ein großer Teil des anfallenden Elektroschrotts illegal in die dritte Welt entsorgt wird. Dort ist es aber meist schon aufgrund fehlender Infrastruktur und mangelndem Know-How nicht möglich, eine sachgerechte Trennung der Materialien vorzunehmen. So geht nicht nur ein riesiger Bestand an wertvollen Ressourcen verloren. Auch die Belastung für die Umwelt, vor allem aber für die Menschen, die unter widrigsten Umständen solche arbeiten verrichten müssen, ist immens.


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